Ukraine-Russland-Krise

Leon Holly
Leon Holly
Ukraine weist Amnesty-Kritik an Kriegsführung zurück

Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International wirft der ukrainischen Armee vor, mit ihrer Kriegsführung teils Zivilisten in Gefahr zu bringen. Bei der Abwehr der russischen Invasion errichteten die Ukrainer Militärbasen etwa in besiedelten Wohngebieten – darunter auch in Schulen und Krankenhäusern – oder bedienten dort Waffensysteme, heißt es in einem Amnesty-Bericht. 

Das Kriegsrecht aber verlange von Konfliktparteien, militärische Objekte so weit wie möglich entfernt von zivilen Einrichtungen zu platzieren, schrieb die Organisation.
Gleichzeitig rechtfertigen die ukrainischen Verstöße in keiner Weise die vielen wahllosen Schläge des russischen Militärs mit zivilen Opfern, die wir in den vergangenen Monaten dokumentiert haben.
Amnesty International
Während regimenahe russische Medien den Bericht ausführlich thematisierten, zeigte sich die Regierung der Ukraine empört. Der ukrainische Präsidentenberater Mychajlo Podoljak warf Amnesty eine Beteiligung an einer russischen Propagandakampagne vor, mit welcher die westlichen Waffenlieferungen gestoppt werden sollten.

"Die einzige Gefahr für Ukrainer ist die russische Armee aus Henkern und Vergewaltigern, die in die Ukraine kommen und einen Genozid verüben", schrieb Podoljak auf Twitter. Das ukrainische Militär evakuiere immer wieder Bewohner aus frontnahen Städten – eben weil das Leben der Zivilbevölkerung für die Ukraine Priorität habe.
Amnesty International ist eine der wichtigsten Menschenrechtsorganisationen der Welt. In jüngster Zeit machte sie allerdings auch mit umstrittenen Positionen von sich reden. 2021 sprach sie beispielsweise dem russischen Oppositionellen Alexej Nawalny den Status als "gewaltloser politischer Gefangener" ab – eine Entscheidung, die die NGO später rückgängig machte und sich entschuldigte.
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Updated at: Yesterday 11:36 PM