Ukraine-Russland-Krise

Katharina James
Katharina James

Drastischer Anstieg von Vergewaltigungen durch russische Soldaten

Der ukrainische Generalstaatsanwalt Andrij Kostin sieht verstärkt sexuelle Gewalt durch russische Soldaten im Ukraine-Krieg. Die sexuelle Gewalt werde gezielt eingesetzt – als "Kriegsmethode, um Ukrainerinnen und Ukrainer zu demütigen", sagte Kostin der Funke Mediengruppe und der französischen Zeitung Ouest-France
Andrij Kostin, Generalstaatsanwalt der Ukraine
Andrij Kostin, Generalstaatsanwalt der Ukraine. Ann Beatrice Clasmann/dpa
Vor vier Monaten wurden 40 Fälle von sexueller Gewalt registriert. Mittlerweile liegt die Zahl bei mehr als 110 Fällen – Tendenz stark steigend. Aber die Dunkelziffer ist viel höher. Alle Geschlechter und alle Altersklassen sind betroffen, Kinder ebenso wie Alte.
Andrij Kostin, Generalstaatsanwalt der Ukraine
Betroffen seien vor allem besetzte Gebiete. Oft hätten russische Kommandeure Vergewaltigungen angeordnet oder zumindest unterstützt, so Kostin. Die Angaben des Generalstaatsanwalts ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Der Deutschland-Direktor der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch, Wenzel Michalski, sprach ebenfalls von einer Systematik der Gewalt. Gräueltaten an Zivilisten gehörten zur Kriegstaktik der russischen Soldaten in der Ukraine. 
Die Gewalt der Soldaten einschließlich der Vergewaltigungen wird von der Spitze der russischen Politik und des Militärs nicht geahndet. Im Gegenteil: Kräfte, die besonders brutal vorgehen, werden noch ausgezeichnet.
Wenzel Michalski, Deutschland-Direktor Human Rights Watch
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