Krieg in der Ukraine

Martin Franke
Martin Franke
Nach einer aktuellen Einschätzung der US-amerikanischen Denkfabrik The Insitute for the Study of War (ISW) versuche Russland, „den Wunsch des Westens nach Verhandlungen auszunutzen, um eine Dynamik zu schaffen, in der sich westliche Vertreter gezwungen sehen, präemptive Zugeständnisse zu machen, um Russland an den Verhandlungstisch zu locken“. Das ISW sieht Hinweise in dem einstündigen Gespräch, das zwischen Olaf Scholz und Wladimir Putin am Freitag stattgefunden hat, sowie in der Ankündigung Joe Bidens, dass er für Gespräche mit Russland bereit wäre, wenn Putin dafür sorgen würde, den Krieg zu beenden.

Das ISW schreibt weiter, dass die Rhetorik des Kremls auch schon vorher eher Anlass zur Vermutung gab, dass Russland nicht an ernsthaften Verhandlungen mit der Ukraine interessiert sei, sondern vielmehr im Westen nur die Wahrnehmung scheinbarer Gespräche erzeugen wollte. Das soll eine Dynamik in Gang setzen, so das ISW, um den Westen zu Eingeständnissen zu bringen, etwa einer Reduzierung der finanziellen und militärischen Hilfen für die Ukraine. Die vagen Aussagen aus Moskau seien ein weiterer Beleg für diese Strategie, schreibt die Denkfabrik.
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Updated at: Today 04:15 PM