Russland will Reaktionen auf Nato-Beitritt Finnlands und Schwedens analysieren
Russland hat noch nicht entschieden, wie es auf einen möglichen Nato-Beitritt Finnlands und Schwedens reagieren will. Dies soll von der konkreten militärischen Infrastruktur des Bündnisses abhängig gemacht werden. Zwar hatte der Ex-Präsident und Vizechef des nationalen Sicherheitsrates, Dmitri Medwedew, mit der Stationierung von Atomwaffen in der russischen Ostseeregion gedroht. Allerdings sei es noch zu früh, darüber zu sprechen, sagte der russische Vizeaußenminister Alexander Gruschko der Agentur Interfax zufolge.
Am Donnerstag hatte die finnische Staatsspitze mitgeteilt, Finnland solle angesichts des russischen Militäreinsatzes in der Ukraine unverzüglich einen Antrag auf den Beitritt zur Nato stellen. Nach Jahrzehnten der militärischen Bündnisneutralität ist dies für die Regierung in Helsinki ein grundsätzlicher verteidigungspolitischer Richtungswechsel.
Unter anderem Kanada setzt sich für einen raschen Beitritt Finnlands und Schwedens zur Nato ein. "Wir glauben fest daran, dass Schweden und Finnland der Nato beitreten sollten", sagt Außenministerin Melanie Jolie beim Treffen der G7-Ressortchefs im schleswig-holsteinischen Weißenhaus. Der Beitritt müsse schnell erfolgen. Dazu müsse ein Konsens hergestellt werden, sagt Jolie mit Blick auf Vorbehalte des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan gegenüber einer Nato-Aufnahme der beiden skandinavischen Länder.